Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zu „Deutsche Kriegsschuld und Verpflichtungen gegenüber Griechenland“
am Freitag, den 02.10.2020 in Saarbrücken um 17 Uhr und um 20.30 Uhr (wegen der Corona bedingten Limitierung der Zuschauer zwei Veranstaltungen hintereinander)
Ort: kino achteinhalb, Nauwieserstraße 19, 66111 Saarbrücken
Veranstalter: kino achteinhalb und Griechenlandsolidarität Saarbrücken zusammen mit Rosa Luxemburg Stiftung Saarland e.V. und Heinrich Böll Stiftung Saar e.V.
anschließendes Gespräch mit: Christoph Schminck-Gustavus (Rechtshistoriker, Prof. em. Uni Bremen), Hilde Schramm (Respekt für Griechenland e.V.)
Der Balkon – Wehrmachtsverbrechen in Griechenland (in Griechisch mit deutschem Untertitel), Griechenland 2018, 101 Min., Regie: Chrysanthos Konstantinidis
Lyngiades, ein Dorf in Nord-Griechenland: wegen seiner wunderbaren Aussicht der „Balkon“ genannt. Doch die Idylle war Schauplatz eines Massakers, das hierzulande noch viel zu wenig bekannt ist. Am 3. Oktober 1943 ermordeten die deutschen Besatzer 82 Dorfbewohner und zerstörten fast alle Häuser.
Der Rechtshistoriker Christoph Schminck-Gustavus aus Bremen recherchierte und dokumentierte vor drei Jahrzehnten die Hintergründe dieses Verbrechens (s. sein Buch „Der Feuerrauch“). Jetzt führt er durch den Film. In diesem hören die Nachkriegsgenerationen am Ort, oft erstmalig, Erinnerungen von Überlebenden. Es sind Dokumente der Trauer vor dem Hintergrund eines kollektiven Traumas. Und es sind Einblicke in die unterlassene Aufarbeitung in Deutschland und in die verweigerte Wiedergutmachung.
Im Anschluss an die Filmvorführung gibt es ein Gespräch mit dem Regisseur, Chrysanthos Konstantinidis, der aus Lyngiades stammt, und seinem Protagonisten, Christoph Schminck-Gustavus, auf dessen alten Ton- und Bildaufnahmen der Film weitgehend basiert.
Abschließend stellt der Verein „Respekt für Griechenland“ seine Kampagne zu „Deutsche Kriegsschuld und Verpflichtungen gegenüber Griechenland“ vor.