Arbeit mit Geflüchteten in Athen: Ein Volunteer berichtet

I´m amazed by what this project offer not only to the children, but also to the volunteers.

von Peter Achmus
(Quelle: RfG-Newsletter Mai 2024)

Yesterday’s reflection meeting about my volunteering for RfG in Athen’s threw me back into the four months I spend in Athens and all the feelings that were stirred up by it. The feeling of being told by a youth that they love your lesson, the realization that you come back from work and you feel like coming from an activity that you did with friends and that relieved you from stress rather than giving you stress, the feeling to have organized an event by yourself, and the feeling of strolling through the centre of Athens and ending up with people you know at a spontaneous event are just some of them. „Arbeit mit Geflüchteten in Athen: Ein Volunteer berichtet“ weiterlesen

Erfolgreiches ERASMUS-Treffen in Athen

Bericht von Wolfgang Schwarz
(Quelle: RfG-Newsletter April 2024)

Im April 2024 trafen sich zum ersten Mal in Athen die offiziellen Partner unseres aktuellen ERASMUS-Vorhabens „Nachhaltige Energienutzung Berlin – Athen”
– Respekt für Griechenland (RfG), Unabhängiges Institut für Umweltfragen (UfU), Bildungszentrum für nachhaltige Entwicklung (BNE-Zentrum) und Community Energy River (CER) – zur gemeinsamen Planung für 2024/2025.

Weitere engagierte Gesprächspartner bereicherten den Besuch mit ihren kreativen Ideen: „Erfolgreiches ERASMUS-Treffen in Athen“ weiterlesen

Monitoring Pushbacks

Bericht von Yetta R.
(Quelle: RfG-Newsletter April 2024)

Auch wenn die griechische Regierung noch immer behauptet, dass es keine Pushbacks gibt, ist die Existenz derselben mehr als evident. Abgesehen von Zeug*innenaussagen, den Berichten verschiedener NGOs und Medienberichten (wie zum Beispiel der New York Times), gibt es detaillierte Berichte der Türkischen Küstenwache (TCG). „Monitoring Pushbacks“ weiterlesen

Griechenland kommt!

Bericht von Ulli Jossner
(Quelle: RfG-Newsletter April 2024)

„Griechenland kommt!“ diesem Fazit von Dr. Hilde Schramm stimmte Dr. Erika Buchholz, von der Stiftung Topographie des Terrors, unbedingt zu.
Denn sie konnte sich nicht an eine so bis auf den letzten Platz gefüllte Veranstaltung in den letzten Jahren erinnern. Viele der über 200 Teilnehmer*innen der gemeinsam mit RfG durchgeführten Veranstaltung „Vergessene Kriegsverbrechen von Wehrmacht und SS in Griechenland“ am 23. April 2024 äußerten ungläubig, nachdem sie die Kurzfassung des Films „Der Balkon“ gesehen hatten, das geflügelte Wort „Das habe ich ja gar nicht (so genau) gewusst!“.

Dieses Defizit war ja auch der Hauptgrund dafür, dass Respekt für Griechenland e.V. den Film in Deutschland propagierte und aufführte und dann vom Regisseur Chrysanthos Konstantinides eine 43’-Kurzfassung des mehrfach ausgezeichneten 100’-Films erstellen ließ. Gerade Jugendliche sollten mehr über dieses Thema wissen. Deshalb hat RfG das umfangreiche Materialpaket entwickelt, wie Hilde Schramm in ihrem Vortrag ausführte.

Für die meisten im Publikum waren die Ausführungen des Historikers und wissenschaftlichen Mitarbeiters am „Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit“ der Stiftung Topographie des Terrors, Dr. Iassonas Chandrinos, über die während des Zweiten Weltkriegs von Wehrmacht und SS verübten Verbrechen in Griechenland, die Erinnerungspolitik in Griechenland und Deutschland nach 1945 in dieser Zusammenschau neu.
Vor allem die Geschichte des griechischen Bürgerkriegs 1945-1949 als Blockade der intensiven Beschäftigung mit der deutschen Besatzungszeit war für viele eine Überraschung.

Besondere Empörung riefen die von ihm referierten Urteile der deutschen Justiz hervor, die die Täter entlasteten. Dazu gehörte auch der Druck der Adenauer Regierung auf Griechenland, der letztlich dazu führte, dass Max Merten, der Wehrmachtsbefehlshaber Saloniki-Ägäis, der wesentlich an der Ausplünderung und Deportation der rund 50.000 Juden in Thessaloniki nach Auschwitz beteiligt war, schon nach ein paar Monaten Haft in die Bundesrepublik nach Deutschland ausgeliefert und nach elf Tagen freigelassen wurde, statt 25 Jahre in Griechenland abzusitzen.


Nach einer Kurzvorstellung der Aktivitäten von RfG stellte Hilde Schramm den partizipatorischen Ansatz bei der Entwicklung der Begleitmaterialien für den Film „Der Balkon“ vor und bedankte sich herzlich bei Bettina Münch-Rosenthal und Lars Limbach, die extra für die Veranstaltung aus Rheinland-Pfalz angereist waren, und würdigte ihren Beitrag, der wesentlich zur Verbreitung unseres Projektes beigetragen hat.

Sie betonte, dass es sich Schritt für Schritt, ohne staatliche Hilfe und Finanzierung, verbreitet hat. Das lag natürlich nicht zuletzt daran, dass alle Lehrer*innen und Schüler*innen, die daran teilgenommen haben, den Film sehr bewegend fanden und die von RfG entwickelten Begleitmaterialien als sehr wertvoll einschätzten.
Der „Balkon“ diente mehrfach auch als Einstieg in Projekte. So führte die Beschäftigung mit dem Film schließlich sogar dazu, dass es zu einer deutsch-griechischen Schülerbegegnung in Athen kam, und auch zu einer Schülerreise der Hermann-Gmeinder Realschule in Daaden nach Kommeno, aus der sich der Wunsch griechischer Jugendlichen entwickelte, nach Daaden zu fahren – was dann auch gemacht wurde. Es war der Lehrer Lars Limbach, der schon mit seinen Schüler*innen eine Navigationshilfe ausgearbeitet hatte, der diesen Austausch angestoßen hatte.

Und er konnte auch Amar Bašić, den Verantwortlichen für die Projekte von RfG in Kommeno, auf der Veranstaltung begrüßen.

Amar Bašić referierte über die RfG-Aktivitäten in Kommeno. Lakonisch fragte er, warum wir in seinem Eröffnungsfoto des heutigen Dorfes in Nordgriechenland keine schönen Steinhäuser sehen, die wir doch so lieben. Die waren jedoch im Massaker der 1. Gebirgsdivision der Wehrmacht fast alle niedergebrannt worden. 317 Menschen wurden am 16. August 1943 ohne Gegenwehr ermordet und fast 300 Häuser vollständig zerstört.

Dass die Dorfbewohner sich auf ein Projekt eines deutschen Vereins einließen, lag auch daran, dass sie Amar, dessen Familie 1992 während des jugoslawischen Bürgerkrieges aus Bosnien floh, auch als Opfer sahen. Und auch daran, dass er den Griechen nichts überstülpte, sondern partizipatorisch Schritt für Schritt in Abstimmung erst einen Audiowalk, dann ein Mahnmal erschuf. Die Zuschauer*innen konnten dann nachverfolgen, wie inzwischen ein Haus umgebaut wurde (das bald von einem Freundeskreis von RfG gekauft werden wird), um dem Ort die Möglichkeit zu geben, Touristen zu beherbergen.

Dort waren inzwischen Schüler und Schülerinnen aus Daaden, die zusammen mit Jugendlichen aus dem Ort einen Garten um das Mahnmal erschufen und sich so anfreundeten, dass sie inzwischen in Daaden waren. Und Erwachsene fragen inzwischen auch schon, ob denn nicht auch sie fahren könnten.
Griechenland kommt – wenn man wie RfG einen „kleinen“ Anschub gibt.

Zum Programm der Veranstaltung

Finissage der Ausstellung „Die Deportation der Jüdinnen und Juden aus Ioannina“

Am 22. Mai 2024 ab 18 Uhr in der Humboldt-Universität, Hauptgebäude.

Humboldt-Universität zu Berlin
Foyer des Hauptgebäudes
Unter den Linden 6
10117 Berlin
Eintritt: frei

Die Ausstellung „Die Deportation der Jüdinnen und Juden aus Ioannina“ ist noch bis zum 22. Mai 2024 im Foyer des Hauptgebäudes der Humboldt-Universität zu Berlin zu sehen. Sie entstand als Kooperation der HU-Berlin mit dem Verein Respekt für Griechenland e.V., wobei die Historikerin Sabine Hillebrecht sie initiiert und wesentlich erarbeitet hat.

Aus Anlass des 80. Jahrestages der Deportation am 25. März 1944 wird auf rund 30 Tafeln von der fast vollständigen Auslöschung der Jüdischen Gemeinde von Ioannina erzählt. Kern der Ausstellung sind 19 Fotos, die die verzweifelten Menschen am örtlichen Sammelplatz zeigen, aufgenommen von einem Wehrmachtssoldaten einer Propagandakompanie. Diese Dokumente aus dem Bundesarchiv werden in Deutschland erstmals in ihrer Gesamtheit als Fotoserie präsentiert. Die Ausstellung möchte am Beispiel von Ioannina an die deutschen Verbrechen an den griechischen Jüdinnen und Juden erinnern.

Die Finissage will verschiedene Aspekte der Ausstellung vertiefen, ergänzen und zu einem inhaltlichen Austausch einladen. Dazu sprechen in einem ersten Teil Dr. Reiner Schiller-Dickhut vom Verein Respekt für Griechenland e.V. sowie Prof. Dr. Thomas Sandkühler und Sabine Hillebrecht vom Lehrstuhl für Geschichtsdidaktik der HU-Berlin.

In einem zweiten Teil präsentiert die Textilkünstlerin Adi Liraz ihre Arbeiten, die in einer sehr persönlichen Auseinandersetzung mit den jüdischen Traditionen von Ioannina entstanden. Darüber hinaus stellen Studierende der Geschichtswissenschaft an Info-Ständen zusätzliche Materialien, Unterrichtsideen und didaktische Überlegungen vor.

Umrahmt wird die Finissage von zwei griechischen Musikstücken, dargeboten von Musikern aus dem Epirus.

Kontakt für den Verein Respekt für Griechenland:
Reiner Schiller-Dickhut
E-Mail: schiller-dickhut(at)posteo.de, 0176/21005747

14.04.2024 Berlin: Film und Diskussion: DER BALKON – Wehrmachtsverbrechen in Griechenland ==>ABGESAGT

RESPEKT FÜR GRIECHENLAND e.V. lädt ein zur öffentlichen Vorführung

Film mit anschließendem Gespräch

DER BALKON
Wehrmachtsverbrechen in Griechenland
Die Vernichtung des Dorfes Lyngiades am 03.Oktober 1943
Dokumentarfilm von Chryssanthos Konstantinidis
Griechenland 2018, Länge 101 Min. / Original mit deutschen Untertiteln

TeilnehmerInnen:
Ulli Jossner (RfG)
Magdalena Resta-Petersdorff (RfG)
Panagiotis Matlis (Vorsitzender der Hellenischen Gemeinde zu Berlin)

Zeit: 14.April 2024, Beginn 17:00 -18:45 Uhr
Ort: In der Hellenischen Gemeinde zu Berlin e.V.
Mittelstraße 33, 12167 Berlin-Steglitz
(5 Gehminuten vom U-oder S-Bahnhof „Rathaus Steglitz“)

Wir bitten möglichst um Anmeldung bei Magda Resta: m.resta-petersdorff@gmx.de
Der Eintritt ist frei.

Lyngiades ist ein Dorf neben Ioannina im Epirus. Wegen seiner Aussicht wird es „der Balkon“ genannt. In diesem wunderschönen Dorf fand am 3. Oktober 1943 ein Massaker statt, welches hierzulande kaum bekannt ist. Die Wehrmachtssoldaten ermordeten hier 82 Dorfbewohner*innen, überwiegend Kinder und alte Menschen und zerstörten fast alle Häuser.

Der griechische Regisseur Chryssanthos Konstantinidis stammt aus diesem Dorf. Die Hintergründe des Verbrechens recherchierte vor 30 Jahren der Rechtshistoriker Christopher Schminck-Gustavus (siehe sein Buch „Der Feuerrauch“).

Der Film ist ein Dokument der Trauer vor dem Hintergrund eines kollektiven Traumas. Er legt den Finger in die Wunde der unterlassenen Aufarbeitung in Deutschland und wirft die Frage nach Wiedergutmachung auf.

 

Vergessene Kriegsverbrechen von Wehrmacht und SS in Griechenland

Späte Aufklärung über die Massaker an der Zivilbevölkerung und aktuelle Unterstützung zerstörter Dörfer

Die Stiftung Topographie des Terrors und der Verein Respekt für Griechenland laden zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung ein.

Vorträge und Podiumsgespräch:
Dr. Iason Chandrinos, Berlin,
Dr. Hilde Schramm, Berlin und
Amar Bašić, München/Athen
Moderation:
Dr. Andrea Riedle, Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors, Berlin

Wann?  Dienstag, den 23. April 2024 um 19 Uhr
Wo?  Topographie des Terrors Auditorium, Niederkirchnerstraße 8, Berlin-Kreuzberg
                             – Eintritt frei –

Am 6. April 1941 begann der deutsche Überfall auf Griechenland. Die Besatzung dauerte bis Oktober 1944 (einige Landesteile blieben bis Mai 1945 unter deutscher Kontrolle) und zeichnete sich durch besondere Brutalität aus.
In seinem Vortrag gibt Iason Chandrinos einen Überblick über die während des Zweiten Weltkriegs von Wehrmacht und SS verübten Verbrechen in Griechenland, lenkt den Blick auf die Massaker an der Zivilbevölkerung und beleuchtet die Erinnerungspolitik in Griechenland und Deutschland nach 1945.

Hilde Schramm führt in die verschiedenen Tätigkeitsfelder des Vereins Respekt für Griechenland ein und berichtet über dessen Bildungsarbeit mit dem Film „Der Balkon“ an Schulen, in der Jugendarbeit und der Erwachsenenbildung. Amar Bašić stellt Projekte des Gedenkens sowie zur Dorfentwicklung in Griechenland am Beispiel von Kommeno vor. Hier hatten am 16. August 1943 Soldaten der Wehrmacht 317 Einwohner ermordet und anschließend das Dorf zerstört.

Iason Chandrinos ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit der Stiftung Topographie des Terrors im Ausstellungsprojekt „Karya 1943“ über jüdische Zwangsarbeit im besetzten Griechenland. Der Historiker wurde an der Universität Athen promoviert und an der Universität Regensburg habilitiert.

Hilde Schramm ist Vorstandsmitglied des Vereins Respekt für Griechenland. Die habilitierte Erziehungswissenschaftlerin und ehemalige Vizepräsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses engagiert sich seit langem für vergessene NS-Opfer.

Amar Bašić ist für die Projekte des Vereins Respekt für Griechenland in Kommeno verantwortlich. Während des jugoslawischen Bürgerkriegs 1992 verließ seine Familie Bosnien und flüchtete nach Deutschland. Er absolvierte ein Masterstudium in Architektur und Urbanistik an der Bauhaus-Universität in Weimar

Um 17.30 Uhr wird der Film Der Balkon. Wehrmachtsverbrechen in Griechenland (Dokumentation, Athen 2020, 43 Min., Regie: Chrysanthos Konstantinidis) im Auditorium gezeigt. Nach dem Film stehen Iason Chandrinos und Ulli Jossner vom Verein Respekt für Griechenland für Fragen zur Verfügung.

Gedenkveranstaltungen 2023

Gedenkveranstaltungen am 16.08.2023 in der Märtyrergemeinde Kommeno

Bericht von Amar Bašić

Griechenland im Sommer 1943. Das Dorf Kommeno im Epirus wird am frühen Morgen des 16. August im Rahmen einer „Vergeltungsaktion“ von der Gebirgstruppe „Edelweiß“ angegriffen. 317 Zivilisten, Männer und Frauen jeden Alters, Jugendliche, Kinder und Alte werden in nur wenige Stunden widerstandslos ermordet. Das Dorf und die Leichen niedergebrannt. Eine fast vollständige Auslöschung.

Der Auftakt zur diesjährigen Gedenkveranstaltung begann bereits am 8. August mit einer Fotoausstellung der Opfer und Täter des Massakers 1943 und vier Musikabenden am zentralen Platz, sowie einer Buchvorstellung von Dimitris Vlachopanos (Philologe am Lyzeum Arta). „Gedenkveranstaltungen 2023“ weiterlesen