Klimaschutz-Projekt Berlin–Athen auf der Zielgeraden

Das Projekt „Klimaschulen Berlin-Athen“ steht kurz vor dem Abschluss. Es zielt darauf ab, einen Beitrag zum Klimaschutz durch Bewusstseinsbildung und Änderung des Nutzerverhaltens von Lehrkräften und Schüler*innen zu leisten. 73 Schulen und 200 Lehrkräfte aus Schulen der Stadt Athen nehmen an dem Projekt teil. Es wird vom Bundesumweltministerium (BMU, EUKI-Programm) finanziert und in Griechenland unter der Schirmherrschaft des Bildungsministeriums durchgeführt.

Unser Verein hatte das Projekt angeschoben und (mit Unterstützung des BNE-Zentrums – Bildung für nachhaltige Entwicklung) viele konzeptionelle sowie praktische Beiträge zum deutsch-griechischen Austausch geliefert. Die Partner im Projekt sind die Stadtverwaltung Athen, das Berliner Umweltinstitut UfU e.V. und die griechische Sozialgenossenschaft „Wind of Renewal“

Ergebnisse aus dem laufenden Prozess wurden der Öffentlichkeit mit einer eindrucksvollen Ausstellung und Preisverleihung am 16. und 17. Mai 2019 in Athen vorgestellt. Schüler*Innen aus den beteiligten Schulen (Primar- und Sekundarschulen) präsentierten ihre Arbeitsergebnisse zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz: in Form von kleinen Modellen, Messaufbauten, Spielen oder künstlerisch-medial als Poster, Video, Comic oder Ähnliches. Die Schüler*innen wurden vom amtierenden Bürgermeister Athens geehrt.

Zum Tagesprogramm gehörten Fachgespräche bzw. – Vorträge; Hilde Schramm stellte den Beitrag von „Respekt für Griechenland“ für das Projekt vor. Auch die vorgeschaltete Lehrerausbildung wurde präsentiert. In einer einleitenden Phase des Projekts waren 20 Athener Schulberater*innen zuvor vom UfU unter Nutzung von Erfahrungen aus Berliner Schülerprojekten qualifiziert worden.

Marsch durch Athen für Klimaschutz

Am Vormittag des 17. Mai, einem Freitag, demonstrierten etwa 1000 Schüler*innen mit Lehrkräften, der städtischen Blaskapelle sowie Verantwortlichen aus der Athener Stadtverwaltung und dem griechischen Bildungsministerium durch die Athener City –- fast wie „Fridays for Future“.

Ergebnisse

Für eine Teilgruppe des Projekts, nämlich die Schüler*innen, sollen beispielhaft einige positive Erfahrungen herausgegriffen werden:

  • Sie können mit Hilfe von Projektkoffern, gefüllt mit Messgeräten und Demonstrationsmodellen, wertvolle Informationen finden und Defizite in der Beleuchtung, dem Zustand der Luft / Belüftung, in zu warmen (im Sommer) bzw. zu kalten (im Winter) Bereichen feststellen. Durch regelmäßige Kontrollgänge und Dokumentation finden sie verschwenderische oder unsachgemäße Nutzung und Bedienung.
  • Die Schülerinnen und Schüler haben viel Spaß daran, konkret im Projekt mit Computern und digitaler Technologie zu arbeiten, Messungen durchzuführen und Datenanalyse zu lernen. Sehr eindrucksvoll sind Niveau und Vielfalt der medialen Darstellung von Erkenntnissen, Ideen und Botschaften. Digitale Lernplattformen helfen dabei, alle Formen von Ergebnissen bis hin zu Theatersketchen zu sichern und der ganzen Schule zugänglich zu machen.

Beispiele guter Praxis bei den Schüler*innen sind:

  • In mehreren Schulen (insbesondere Grundschulen) machen Schüler der Energiegruppe in den Pausen regelmäßig Inspektionsgänge und dokumentieren ihre Beobachtungen. Aufgrund der Ergebnisse machen sie allen Nutzern Vorschläge, ihre Gewohnheiten zu ändern. Es ist sehr inspirierend, dass die Energieprüfung von Klassenkameraden und nicht von Dritten durchgeführt wird.
  • Schüler, die an dem Programm teilnehmen, werden Botschafter an ihrer Schule für Klimaschutz und Energiesparen. Sie präsentieren anderen Schüler*innen die im Projekt genutzte technische Ausrüstung und führen sie in die Bedienung ein.

Ausblick

In ähnlicher Weise ließe sich der Nutzen für andere Beteiligte beschreiben: Lehrkräfte, Eltern, Nachbarschaften, Hochbauverwaltung, Verantwortliche für die Bildungsplanung und Lehrerbildung. Wir sind gespannt auf die Evaluation. Wichtig ist, dass in einer nächsten Phase Investitionen erfolgen.

Wesentliches Ziel von Respekt für Griechenland ist, mit griechischen Partnern die positiven Erfahrungen aus dem Projekt an andere Schulen bzw. Kommunen in Griechenland, aber auch in Berlin, weiterzugeben. Deshalb engagieren wir uns beim „Deutsch-Griechischen Jugendaustausch“.

Dokumentation des Projekts auf englisch: www.bne-zentrum.de