Das Tageszentrum „Alkyone Refugee Daycenter“ in Thessaloniki ist Anlaufstelle und Ort der Erstbetreuung von neu ankommenden, obdachlosen Flüchtlingen. Es entstand im Juli 2016 im Rahmen der ökologischen Bewegung. Die Finanzierung wurde überwiegend von der Diakonie Katastrophenhilfe sichergestellt, die sich derzeit immer mehr zurückzieht. Früher haben noch andere Organisationen wie „Save the Children“, „Norwegian Refugee Council“ und „Truck Stop“ vergleichbare Angebote wie Alkyone gemacht, diese aber inzwischen- bis auf die Griechisch-Evangelische Kirche – eingestellt.
Infolge der Kürzungen von Finanzmitteln musste Alkyone die soziale Beratung und Betreuung reduzieren. Ohne Ehrenamtliche kann Alkyone die Aufgaben nicht erfüllen. Deshalb haben wir im Dezember 2019 die Stelle einer Sozialarbeiter*in / Sozialpädagog*in bei der Heidehof Stiftung beantragt und im Januar 2020 genehmigt bekommen. Im März 2020 haben wir eine Kooperationsvereinbarung mit Alkyone unterschrieben, so dass die Stelle jetzt besetzt werden kann. Dadurch wird die Betreuung von Freiwilligen für die soziale Unterstützung von Geflüchteten sowie die interkulturelle Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen sichergestellt.
Die Daten des UNHCR zeigen, dass Griechenland das Land mit den meisten neu ankommenden Flüchtlingen ist. Als größte Stadt in Nordgriechenland ist Thessaloniki das erste Ziel für Geflüchtete, die auf dem Landweg über den Fluss Euvros aus der Türkei kommen. Nachdem 2017 die Zahlen der ankommenden Flüchtlinge stetig sanken, steigen sie nun seit 2018 wieder an und lagen in 2019 bei circa 13.000 registrierten Flüchtlingen.
Nach offiziellen Angaben gibt es 980 obdachlose Geflüchtete in Thessaloniki. Und es gibt keinerlei Pläne der Zentral- oder Stadtregierung, die Grundversorgung dieser Menschen (inclusive Wohnung) sicherzustellen. Im Gegenteil, 4000 im Jahr 2018 vom UNHCR in Wohnungen untergebrachte Geflüchtete wurden aufgefordert, die Wohnungen zu verlassen um nachfolgenden Geflüchteten Platz zu machen. Auch für diese 4000 Menschen gibt es keinerlei Notversorgung. Die Verzweiflung der Menschen ist groß.
Die Arbeit von Alkyone
Das Daycenter liegt im Zentrum der Stadt. Im gleichen Haus sind zahlreiche andere Organisationen untergebracht, die Menschen in Not fachlich auf unterschiedlichen Gebieten beraten und das Angebot von Alkyone gut ergänzen. Alkyone ist zertifiziert für seine Angebote und beim Ministerium für Arbeit sowie der Migrationsbehörde registriert.
Alle Geflüchteten, die von Alkyone betreut werden, sind obdachlos. Sie erhalten Essen, Kleidung sowie teilweise Zelte und Schlafsäcke.
Das Daycenter bietet ihnen die Möglichkeit, sich zu duschen, die Kleidung zu waschen, zwei warme Malzeiten am Tag zu erhalten und im Winter in beheizten Räumen aufzuhalten.
Der Social Service von Alkyone hat bislang 4.300 Menschen individuell sozial und psychologisch betreut, davon 130 unbegleitete minderjährige Geflüchtete. 2644 Personen wurden an andere Organisationen weitervermittelt, die Dienste anbieten, wie juristische Beratung und Gesundheitsdienste sowie Hilfe bei der Wohnungssuche.
Infolge der Kürzungen von finanziellen Mitteln musste die soziale Beratung und Betreuung um ein Drittel reduziert werden. Zwei Sozialarbeiterinnen und eine Krankenschwester wurden entlassen. Aber auch die Ausgabe von Essen und Kleidung musste um 15% reduziert werden, da es nicht mehr genügend Personal gibt.
Trotz dieser erschwerten Bedingungen leistet Alkyone eine beachtliche Arbeit. Täglich werden weiterhin zwei warme Mahlzeiten an 200 bis 240 Personen ausgegeben.
Bei Respekt für Griechenland für das Projekt zuständig:
Herbert Nebel als Mitglied des Vorstands
Anne Brulez als pädagogische Leiterin
Kontaktaufnahme zu Herbert Nebel über initiative-rfg@posteo.de
Spendenkonto für die Flüchtlingshilfe in Griechenland bei der GLS Bank
Kontoinhaber: Respekt für Griechenland e.V.
IBAN: DE15 4306 0967 1175 7746 02
BIC: GENODEM1GLS
Steuernummer: 27 / 676/ 52054
Spendenbescheinigungen werden bei Angabe von Name und Anschrift am Jahresende ungefragt zugeschickt.