Erster Erfahrungsbericht von Johann Lange
Am 20.Oktober bestiegen Lasse und ich den Flieger in Richtung Süden, genauer genommen nach Thessaloniki. Zuerst ging es in unsere Unterkunft, einem Haus der Organisation United Societies of Balkan (USB). Hier leben ca. 20 Volunteers aus ganz Europa zusammen, alle arbeiten bei verschiedenen Organisationen.Die erste Woche mussten wir in eine 7-tägige Quarantäne. Nachdem wir diese überstanden hatten, und ein Corona-Test gemacht wurde, durften wir endlich an die Arbeit. Zuerst lernten wir das Projekt Alkyone kennen, ein Tageszentrum für Geflüchtete. Diese können dort ihre Wäsche waschen, kostenlos Kleidung sowie einmal am Tag eine warme Mahlzeit erhalten. Außerdem gibt es auch verschiedene Angebote für die Kinderbetreuung, sowie Sozialarbeiter*innen und Dolmetscher*innen die sich um die täglichen Probleme wie zum Beispiel Anträge kümmern.
Am nächsten Tag lernten wir den zweiten Teil unserer Arbeit kennen, das soziale Zentrum Oikopolis. Oikopolis ist ein Zentrum der Solidarität in Thessaloniki. Hier kommen verschiedenste Menschen zusammen, es wird für Bedürftige gekocht, es gibt Workshops aber auch politische Veranstaltungen und offene Räume in denen sich jeder einbringen kann. Das gesamte Zentrum finanziert sich aus Spenden und lebt von den freiwilligen Helfern. Auch viele Geflüchtete bringen sich hier ein, kochen für andere oder nähen zum Beispiel Masken. Hier waren wir an unserem ersten Tag an der Umgestaltung verschiedener Räume beteiligt. Des Weiteren sind wir auf die Märkte Thessalonikis gegangen, und haben übrig gebliebene Lebensmittel eingesammelt, welche dann für das Kochen verwendet wurde.
Wenige Tage später kam leider auch in Griechenland der komplette Lockdown. Dann waren wir fast ohne Arbeit, wir haben in den letzten 3 Wochen lediglich verschiedene Kleiderspenden sortiert.
Diese Woche haben wir nun eine neue Aufgabe bekommen: Wir stellen in verschiedenen Videoclips unsere beiden Projekte vor. Und auch die ökologische Bewegung von Thessaloniki stellen wir näher dar. Alkyone und Oikopolis sind im Netzwerk dieser ökologischen Bewegung von Thessaloniki bestens integriert.
Zweiter Erfahrungsbericht von Johann Lange
Seit Anfang Dezember – bis voraussichtlich Anfang März – helfen Lasse und ich bei der NGO NAOMI Winterhosen herzustellen .Diese werden von Geflüchteten auf fair bezahlten Arbeitsplätzen produziert.
(Zum Projekt von Naomi siehe das kurze Youtube Video)
Neben den Winterhosen werden je nach Auftragseingang auch andere Kleidungsstücke hergestellt, wie zum Beispiel Masken wegen der Covid-Pandemie.
Viele der Hosen werden an Hilfsorganisationen verkauft, die diese dann an Geflüchtete in Thessaloniki, auf Lesbos und anderen Orten kostenlos verteilen. Wir unterstützen die professionellen Näher*innen, indem wir die fertigen Sachen bügeln oder auch verschiedene Stoffe zuschneiden. So können wir die Zeit während des Lockdowns mit einer sinnvollen Tätigkeit überbrücken.