Redebeitrag von Reiner Schiller-Dickhut (Respekt für Griechenland e.V.) bei der offiziellen Euki-Abschlussveranstaltung der Stadt Athen am 29. November 2019
Ich danke Ihnen für die Einladung und für die Gelegenheit, über ein Beispiel für gute Zusammenarbeit zwischen Athen und Berlin zu sprechen. Mein Name ist Reiner Schiller-Dickhut.
Ich bin Vorstandsmitglied des Vereins „Respekt für Griechenland“, der im Frühjahr 2015 – in der Zeit der Verhandlungen zwischen der Europäischen Union/Eurozone und Griechenland über das dritte Kreditprogramm – gegründet wurde. Als deutsche Bürgerinnen und Bürger kritisieren wir ihre Ergebnisse.
Unseren ersten Kontakt mit der Stadtverwaltung von Athen hatten wir vor drei Jahren, als eine Delegation aus Athen zu einem Studienaufenthalt über praktische Fragen der Flüchtlingsintegration in Berlin war. Die ehemalige Vizebürgermeisterin Maria Iliopoulou, Maria Dimopoulou aus dem Bildungsministerium und Nikos Chrysogelos waren vom Sprecher des Berliner Landtags zu einem Treffen eingeladen. Ich erinnere an dieses erste Thema unseres Austauschs, um kurz zu erwähnen, dass wir (RfG) neben dem Klimaschutz noch andere Prioritäten haben.
- Wir unterstützen Freiwillige auf der Insel Lesbos und zuletzt das Kinderrechtsnetzwerk in Athen.
- Wir unterstützen soziale Projekte in Griechenland mit Spenden.
- Und wir haben in unserem Land eine Kampagne zu den deutschen Kriegsverbrechen während der Besetzung Griechenlands gestartet.
Soweit ein kleiner Einschub über unsere Schwerpunkte.
Während des Besuchs im November 2016 bat uns die griechische Delegation um Zusammenarbeit im Bereich der Energieeinsparung und des Klimaschutzes. Ein halbes Jahr später organisierten wir einen zweiten, vom deutschen Umweltministerium finanzierten Studienaufenthalt gerade zu diesem Thema – und das ermutigte uns, einen Vorschlag für das so genannte Euki-Programm zu machen. Während des Treffens im Mai 2017 entwickelten wir gemeinsam den Vorschlag für das Förderprogramm Euki, genannt Klimaschulen Berlin/Athen. Während der ganzen Zeit war es eine gute Teamarbeit.
Sehr wichtig für uns war die Art und Weise der Zusammenarbeit:
- Wir haben in Berlin gute Beispiele vorgestellt.
- Das Projekt wurde in Athen geleitet und verwaltet.
- Unsere Rolle war nur unterstützend.
Aus unserer Sicht ist es ein Charakteristikum der Klimaschulen Berlin/Athen, dass sie in mehrfacher Hinsicht umfassend sind:
- Weil es so viele Schulen abdeckt
- Weil so viele Gruppen beteiligt sind: Schülerinnen und Schüler, manchmal ihre Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Expertinnen und Experten
- Sie kann eine langfristige Wirkung haben.
Zum Vergleich die Situation in Berlin: Ein ähnlicher Ansatz wurde nur in einigen wenigen Schulen realisiert: wenn die Bedingungen in der Verwaltung gut waren.
Ein kleiner Ausblick in die Zukunft, besser gesagt eine Hoffnung:
Das Wissen über die Umweltbildung ist entwickelt worden. Es gibt Personen, die bereit sind, weiterzumachen. Es gibt nützliche technische Instrumente. Deshalb sollten diese Ergebnisse meiner Meinung nach für Aktivitäten an anderer Stelle genutzt und verwertet werden
- Andere Schulen in Athen einzubeziehen
- Die Verbreitung des Bildungsmaterials, auch für Nichtregierungsorganisationen – auch in Berlin.
Der letzte Punkt meiner Rede: Es war uns sehr wichtig, den pädagogischen und den technischen Aspekt des Klimaschutzes zu verbinden. Es müssen praktische Maßnahmen hinzukommen, damit die Teilnehmer starke Wirkungen sehen.
Deshalb freuen wir uns, dass ein Pilotprojekt mit einem Gebäudecheck von 10 Schulen in enger Abstimmung mit dem Bauamt von Athen durchgeführt und vom Nationalen Zentrum für Umwelt und nachhaltige Entwicklung, von Euki und von uns, Respect for Greece, finanziert werden konnte. Die Experten machten Vorschläge für kleine technische Maßnahmen.
Ich hoffe, dass die gute Zusammenarbeit fortgesetzt wird.
Danke für das Zuhören.