Griechenland kommt!

Bericht von Ulli Jossner
(Quelle: RfG-Newsletter April 2024)

„Griechenland kommt!“ diesem Fazit von Dr. Hilde Schramm stimmte Dr. Erika Buchholz, von der Stiftung Topographie des Terrors, unbedingt zu.
Denn sie konnte sich nicht an eine so bis auf den letzten Platz gefüllte Veranstaltung in den letzten Jahren erinnern. Viele der über 200 Teilnehmer*innen der gemeinsam mit RfG durchgeführten Veranstaltung „Vergessene Kriegsverbrechen von Wehrmacht und SS in Griechenland“ am 23. April 2024 äußerten ungläubig, nachdem sie die Kurzfassung des Films „Der Balkon“ gesehen hatten, das geflügelte Wort „Das habe ich ja gar nicht (so genau) gewusst!“. „Griechenland kommt!“ weiterlesen

Finissage der Ausstellung „Die Deportation der Jüdinnen und Juden aus Ioannina“

Am 22. Mai 2024 ab 18 Uhr in der Humboldt-Universität, Hauptgebäude.

Humboldt-Universität zu Berlin
Foyer des Hauptgebäudes
Unter den Linden 6
10117 Berlin
Eintritt: frei

Die Ausstellung „Die Deportation der Jüdinnen und Juden aus Ioannina“ ist noch bis zum 22. Mai 2024 im Foyer des Hauptgebäudes der Humboldt-Universität zu Berlin zu sehen. Sie entstand als Kooperation der HU-Berlin mit dem Verein Respekt für Griechenland e.V., wobei die Historikerin Sabine Hillebrecht sie initiiert und wesentlich erarbeitet hat.

Aus Anlass des 80. Jahrestages der Deportation am 25. März 1944 wird auf rund 30 Tafeln von der fast vollständigen Auslöschung der Jüdischen Gemeinde von Ioannina erzählt. Kern der Ausstellung sind 19 Fotos, die die verzweifelten Menschen am örtlichen Sammelplatz zeigen, aufgenommen von einem Wehrmachtssoldaten einer Propagandakompanie. Diese Dokumente aus dem Bundesarchiv werden in Deutschland erstmals in ihrer Gesamtheit als Fotoserie präsentiert. Die Ausstellung möchte am Beispiel von Ioannina an die deutschen Verbrechen an den griechischen Jüdinnen und Juden erinnern.

Die Finissage will verschiedene Aspekte der Ausstellung vertiefen, ergänzen und zu einem inhaltlichen Austausch einladen. Dazu sprechen in einem ersten Teil Dr. Reiner Schiller-Dickhut vom Verein Respekt für Griechenland e.V. sowie Prof. Dr. Thomas Sandkühler und Sabine Hillebrecht vom Lehrstuhl für Geschichtsdidaktik der HU-Berlin.

In einem zweiten Teil präsentiert die Textilkünstlerin Adi Liraz ihre Arbeiten, die in einer sehr persönlichen Auseinandersetzung mit den jüdischen Traditionen von Ioannina entstanden. Darüber hinaus stellen Studierende der Geschichtswissenschaft an Info-Ständen zusätzliche Materialien, Unterrichtsideen und didaktische Überlegungen vor.

Umrahmt wird die Finissage von zwei griechischen Musikstücken, dargeboten von Musikern aus dem Epirus.

Kontakt für den Verein Respekt für Griechenland:
Reiner Schiller-Dickhut
E-Mail: schiller-dickhut(at)posteo.de, 0176/21005747

14.04.2024 Berlin: Film und Diskussion: DER BALKON – Wehrmachtsverbrechen in Griechenland ==>ABGESAGT

RESPEKT FÜR GRIECHENLAND e.V. lädt ein zur öffentlichen Vorführung

Film mit anschließendem Gespräch

DER BALKON
Wehrmachtsverbrechen in Griechenland
Die Vernichtung des Dorfes Lyngiades am 03.Oktober 1943
Dokumentarfilm von Chryssanthos Konstantinidis
Griechenland 2018, Länge 101 Min. / Original mit deutschen Untertiteln

TeilnehmerInnen:
Ulli Jossner (RfG)
Magdalena Resta-Petersdorff (RfG)
Panagiotis Matlis (Vorsitzender der Hellenischen Gemeinde zu Berlin)

Zeit: 14.April 2024, Beginn 17:00 -18:45 Uhr
Ort: In der Hellenischen Gemeinde zu Berlin e.V.
Mittelstraße 33, 12167 Berlin-Steglitz
(5 Gehminuten vom U-oder S-Bahnhof „Rathaus Steglitz“)

Wir bitten möglichst um Anmeldung bei Magda Resta: m.resta-petersdorff@gmx.de
Der Eintritt ist frei.

Lyngiades ist ein Dorf neben Ioannina im Epirus. Wegen seiner Aussicht wird es „der Balkon“ genannt. In diesem wunderschönen Dorf fand am 3. Oktober 1943 ein Massaker statt, welches hierzulande kaum bekannt ist. Die Wehrmachtssoldaten ermordeten hier 82 Dorfbewohner*innen, überwiegend Kinder und alte Menschen und zerstörten fast alle Häuser.

Der griechische Regisseur Chryssanthos Konstantinidis stammt aus diesem Dorf. Die Hintergründe des Verbrechens recherchierte vor 30 Jahren der Rechtshistoriker Christopher Schminck-Gustavus (siehe sein Buch „Der Feuerrauch“).

Der Film ist ein Dokument der Trauer vor dem Hintergrund eines kollektiven Traumas. Er legt den Finger in die Wunde der unterlassenen Aufarbeitung in Deutschland und wirft die Frage nach Wiedergutmachung auf.

 

Gedenkveranstaltungen 2023

Gedenkveranstaltungen am 16.08.2023 in der Märtyrergemeinde Kommeno

Bericht von Amar Bašić

Griechenland im Sommer 1943. Das Dorf Kommeno im Epirus wird am frühen Morgen des 16. August im Rahmen einer „Vergeltungsaktion“ von der Gebirgstruppe „Edelweiß“ angegriffen. 317 Zivilisten, Männer und Frauen jeden Alters, Jugendliche, Kinder und Alte werden in nur wenige Stunden widerstandslos ermordet. Das Dorf und die Leichen niedergebrannt. Eine fast vollständige Auslöschung.

Der Auftakt zur diesjährigen Gedenkveranstaltung begann bereits am 8. August mit einer Fotoausstellung der Opfer und Täter des Massakers 1943 und vier Musikabenden am zentralen Platz, sowie einer Buchvorstellung von Dimitris Vlachopanos (Philologe am Lyzeum Arta). „Gedenkveranstaltungen 2023“ weiterlesen

„Wir haben unsere Freunde wiedergesehen“

Gelungener Rückaustausch – Jugendliche aus der Opfergemeinde Kommeno besuchen Daaden in Rheinland-Pfalz

Bericht von Amar Bašić

Vom 15. – 22. Juli 2023 reisten zehn griechische Jugendliche (16-18) mit zwei Begleiterinnen zum allerersten Mal ins Ausland und besuchten Daaden. Es war der geplante Rückaustausch nach dem eindrucksvollen Besuch der deutschen Jugendlichen in Kommeno im April 2023 (siehe RfG Newsletter April 2023). Außerdem sehe ich in diesem Rückaustausch eine weitere Bestätigung der Akzeptanz und des Vertrauens der Ortsansässigen in Kommeno in das RfG Projekt. „„Wir haben unsere Freunde wiedergesehen““ weiterlesen

Offener Brief gegen Kriminalisierung uneigennütziger Hilfe


In einem Offenen Brief an politische Entscheidungsträger der Ampelkoalition konzentriert Respekt für Griechenland e.V. seine Kritik an dem geplanten „Rückführungsverbesserungsgesetz“auf die mögliche Strafverfolgung uneigennütziger Hilfeleistungen für Geflüchtete. Ein Verbot des Staates, Menschen in Not zu helfen, trägt zur Verrohung der Gesellschaft bei.

Offener Brief
gegen die Kriminalisierung von uneigennütziger Hilfe für Geflüchtete

Sehr geehrte Mitglieder des Deutschen Bundestages, „Offener Brief gegen Kriminalisierung uneigennütziger Hilfe“ weiterlesen

Spendenaufruf Flüchtlingshilfe 2023

Berlin, November 2023

Liebe Spenderin, lieber Spender,
in den vergangenen Jahren haben Sie uns unterstützt. Das ist für unsere Flüchtlingsarbeit in Griechenland eine wesentliche Hilfe. Dafür danken wir Ihnen sehr herzlich.
Seit der Corona-Pandemie folgt eine Krise auf die andere: Krieg gegen die Ukraine, Klimakrise, stetig steigende Lebenshaltungskosten und jetzt auch noch der Terroranschlag der Hamas in Israel sowie der Krieg im Nahen Osten. Selten haben uns schlechte Nachrichten so direkt betroffen.


Die Situation der Geflüchteten in Griechenland ist so dramatisch, dass mehrere Oberverwaltungsgerichte die Abschiebung nach Griechenland untersagt haben – auch von Flüchtlingen, die dort bereits einen Schutzstatus bekommen haben. Denn nach einer Rückkehr nach Griechenland seien sie nicht in der Lage, dort ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Mangels staatlicher und sonstiger Hilfen bestehe das große Risiko, obdachlos zu werden und in extreme materielle Not zu geraten.


Respekt für Griechenland möchte nach wie vor vielen Geflüchteten praktisch zur Seite stehen und zugleich die unmenschlichen Verhältnisse an den Grenzen Europas in die Öffentlichkeit bringen. Vor Ort leisten wir auf vielfältige Weise direkte Hilfe, wie der beiliegende Flyer zeigt. Unsere Fachkräfte und Freiwilligen arbeiten in Kooperation mit einheimischen Initiativen und sind dort gut verankert. Es ist uns wichtig, dass die Menschen an den Grenzen Europas nicht vergessen werden.

Bitte unterstützen Sie uns weiterhin.
Darüber hinaus würden wir uns sehr freuen, wenn Sie unseren Spendenaufruf an Freundinnen und Freunde weiterleiten. Sie finden ihn auch auf unserer Website Respekt für Griechenland. Dort gibt es auch Infos zu unseren Aktivitäten, in denen an die deutsche Kriegsschuld im II. Weltkrieg erinnert wird, insbesondere zum Einsatz des Films „Der Balkon“.

HIER DER VOLLSTÄNDIGE SPENDENAUFRUF UND WEITERE INFOS (Flyer)

Spendenkonto:
Respekt für Griechenland e.V.
IBAN: DE15 4306 0967 1175 7746 02
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck: Flüchtlingshilfe

Spendenbescheinigungen werden ungefragt bei Angabe von Name und Anschrift am Beginn des Folgejahres ausgestellt.

Willkommen in Pente Ekklisies

Bericht von Magdalena Resta-Petersdorff und Hilde Schramm

Wilde Naturschönheit (Foto: Amar Basic)

Das kleine Dorf Pente Ekklisies im Epirus hat jetzt eine Website in Griechisch, Deutsch und Englisch: https://osdina-reloaded.gr. Respekt für Griechenland e.V. hat dort verschiedene Projekte unterstützt und möchte dies auch weiterhin tun. „Willkommen in Pente Ekklisies“ weiterlesen