Portraits von Patienten und Freiwilligen in Athener Sozialkliniken

Vorwort von Hilde Schramm zu Bernhard Hetzenauers Buch „Faces of Athens“

In Griechenland entstanden seit 2011 landesweit an die 500 sozial-medizinische Einrichtungen, in denen Patienten, die keine Krankenversicherung haben, kostenlos beraten und behandelt werden. Sie sind eine Antwort auf „die Krise“- wie die Griechen abgekürzt sagen -,in deren Verlauf mehrmals der Staatsbankrott drohte und weite Teile der griechischen Bevölkerung in soziales Elend absanken.
[…]
„Faces of Athens“ enthält Portraits in Monologform von neunzehn Patienten und drei Freiwilligen. Den Porträts liegen Gespräche zugrunde, die Bernhard Hetzenauer überwiegend in der Sozialklinik Elliniko im Süden Athens, aber auch in zwei „Sozialen Arztpraxen und Apotheken“ (KIFA) in Piräus und am Omoniaplatz im Zentrum Athens führte. Das war im Frühjahr 2016. Es sind historische Dokumente aus dem Zenit „der Krise“. Aber wer sich mit Griechenland beschäftigt, weiß, dass das soziale Elend trotz gewisser Erleichterungen anhält.
=>hier das ungekürztes Vorwort von Hilde Schramm

Niels Kadritzke: Nachtrag zur Veranstaltung zur jüdischen Geschichte und Gegenwart in Thessaloniki

Die am 23.08.2018 stattgefundene Veranstaltung von „Heinrich Böll Stiftung-Büro Thessaloniki“ und „Respekt für Griechenland e.V.“ war ein Programmteil der „Europäischen Kulturtage 2018: Thessaloniki“ des Museums für Europäische Kulturen (9. August bis 9. September 2018) in Berlin-Dahlem zum Thema
„Salonica – Erinnerungen an das untergegangene „Jerusalem des Balkans“ Ein deutsch-griechischer Dialog über Vergessen, Verdrängen und Bearbeiten“

In diesem Zusammenhang steht der Beitrag „Das Jerusalem des Balkans“ von Niels Kadritzke, der am 06.10.1995 in „die tageszeitung“ (taz) veröffentlicht wurde. Im Folgenden geht der Autor in einer Vorbemerkung vom 26.08.2018 auf Entwicklungen ein, die sich seither ergeben haben und sich auf die verleugnete und wieder erinnerte jüdische Geschichte der Stadt Thessaloniki beziehen: „Niels Kadritzke: Nachtrag zur Veranstaltung zur jüdischen Geschichte und Gegenwart in Thessaloniki“ weiterlesen

Salonica – Jüdische Geschichte und Gegenwart in Thessaloniki

Eine gemeinsame Veranstaltung von „Heinrich Böll Stiftung-Büro Thessaloniki“ und „Respekt für Griechenland e.V.“. Die Veranstaltung ist Programmteil der „Europäischen Kulturtage 2018: Thessaloniki“ des Museums für Europäische Kulturen (9. August bis 9. September 2018).

In Kooperation mit Hellas Filmbox

Einladung
Salonica – Erinnerungen an das untergegangene „Jerusalem des Balkans“
Ein deutsch-griechischer Dialog über Vergessen, Verdrängen und  Bearbeiten
Donnerstag, 23. August, 2018
18 Uhr
Museum Europäischer Kulturen
Arnimallee 25
14195 Berlin-Dahlem

Maria Kavala, Historikerin aus Thessaloniki
Tobias Blümel, Historiker aus Berlin
Leon Saltiel, Mitglied des Zentralrats der Juden Griechenlands
Hilde Schramm, Moderatorin, Respekt für Griechenland e.V.

Einst war das multikulturelle Thessaloniki ein Zentrum blühenden jüdischen Lebens in Europa. Während der Okkupation durch das damals nationalsozialistische Deutschland wurde die jüdische Bevölkerung fast vollständig ausgelöscht. Maria Kavala und Tobias Blümel erzählen diese Geschichte vom Aufstieg und gewaltsamen Ende des „Jerusalem des Balkans“.
In der folgenden Podiumsdiskussion richten Leon Saltiel, Maria Kavala und Tobias Blümel ihren Blick auf die Nachkriegszeit bis zur Gegenwart, insbesondere auf: Heimkehr von HolocaustÜberlebenden nach Thessaloniki; Verharmlosung der Verbrechen auf deutscher Seite und Schweigen zur Kollaboration auf griechischer Seite; Antisemitismus; Geschichtslegenden; Rückerstattung und Entschädigung.

Anschließend berichtet Leon Saltiel über das heutige jüdische Leben in Thessaloniki und die zunehmenden Bemühungen von Griechen und Deutschen um Aufarbeitung der Vergangenheit.

Kurze Pause
20 Uhr: Dokumentarfilm: Salonica – City with Amnesia / Dauer: 12 Minuten
Der Film erzählt vom Vergessen und dem Ringen um Erinnerung des jüdischen Teils der Geschichte der Stadt Thessaloniki.
D/GR, 2016, Regie: Max Geilke, Mario Forth
Gespräch zum Film mit Max Geilke

 

Europa: Einer für alle, alle für einen?

Griechenland nach dem Ende der europäischen Kreditprogramme

Podiumsdiskussion: Donnerstag, 14. Juni 2018, 19.00 Uhr – 20.30 Uhr
Adresse: Heinrich-Böll-Stiftung – Bundesstiftung Berlin, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Sprache: Deutsch, Griechisch (mit Simultanübersetzung)
Veranstalter/in: Heinrich-Böll-Stiftung – Bundesstiftung Berlin

Am 20. August 2018 endet offiziell das dritte und vorerst letzte Memorandum der Euro-Länder mit Griechenland. Dadurch erhält das Land nach der achtjährigen Finanzkrise in finanz-, wirtschafts- wie sozialpolitischer Hinsicht einen Teil seiner Souveränität zurück. Es muss aber auch seine Schulden wieder aus eigener Kraft begleichen. Kurz danach wählen die Griechinnen und Griechen 2019 sowohl ein neues griechisches, als auch ein neues europäisches Parlament.

Wir ziehen Bilanz: Wie bewerten griechische Stimmen die Sparpolitik mit Blick auf die Solidarität innerhalb Europas? In welcher sozialen Situation befindet sich die Bevölkerung Griechenlands nach drei „Hilfspaketen“? Wie bewertet die EU im Rückblick ihre eigene Rolle gegenüber Griechenland in den Jahren der europäischen Wirtschaftskrise? Was können wir aus den vorliegenden Erfahrungen lernen – und was könnte ein gemeinsamer Blick in die Zukunft sein?

Mit:

  • Yiannis Tsironis, stellvertretender Minister für ländliche Entwicklung und Agrar in der Syriza Regierung, Ecologist Greens, Athen
  • Jens Bastian, Wirtschaftsberater und Finanzmarktanalyst, Athen
  • Lisa Paus MdB, finanzpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen, Berlin

Moderation: Elisa Simantke, Der Tagesspiegel, Berlin

Eine Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung mit Respekt für Griechenland e.V.
(Link zum Veranstaltungshinweis der Heinrich-Böll-Stiftung)

 

Volunteers for Lesbos

Über das Projekt
Auf Lesbos sind seit September 2015 die Volunteers for Lesvos tätig. Das Team besteht aus sechs bis zehn wechselnden Freiwilligen. Das Solidaritäts- und Hilfsprojekt des Vereins „Respekt für Griechenland e.V.“ leitet Anja Schneider von Berlin aus. Auf der Insel selbst wird es jeweils von einem schon länger anwesenden und erfahrenen Teammitglied koordiniert. Die Freiwilligen arbeiten selbstbestimmt – in Kenntnis des Bedarfs und in Absprache mit anderen Gruppen.

Detaillierte Berichte zur Situation und zur Arbeit auf Lesbos finden sich auf unserem Blog: https://volunteersforlesvos.wordpress.com/  „Volunteers for Lesbos“ weiterlesen

„Pervolarides“ – Die Gärtner

(Projekttitel 2016 / 17 „Fisch und Oliven“)

Eine Selbsthilfegruppe von Arbeitslosen und Geflüchteten aus Thessaloniki

Die Gruppe hat eine schwierige Zeit hinter sich. Sie musste das Grundstück in einem Vorort von Thessaloniki, auf dem sie Gemüse zur Selbstversorgung und zur Versorgung bedürftiger Familien anpflanzte, abgeben. Ihre angemietete Produktionsstätte konnte sie nicht halten und auch ihr Auto zum Transport von leicht verderblichen Lebensmitteln in Kühlboxen war nicht länger finanzierbar.   „„Pervolarides“ – Die Gärtner“ weiterlesen

Rechtsstaatliche Mängel und Intransparenz im Asylverfahren auf Lesbos (Dez. 2017)

Der folgende Beitrag von Hilde Schramm erschien unter dem Titel/Untertitel „Von Solidarität keine Spur. Ehrenamtliche beklagen, dass die Asylverfahren in Griechenland intransparent und diskriminierend sind. Die EU weiß das – und tut nichts“ am 23.03.2017 in „taz.die tageszeitung“ (S. 12).

Genau ein Jahr ist es her, dass der Europäische Rat seinen berüchtigten Flüchtlings-Deal mit der Türkei geschlossen hat. Die darin angekündigte Unterstützung Griechenlands durch die europäischen Staaten lässt allerdings weiter auf sich warten. Von Solidarität keine Spur: „Rechtsstaatliche Mängel und Intransparenz im Asylverfahren auf Lesbos (Dez. 2017)“ weiterlesen

Relocation now – Petition und Aktion (Dez. 2017)

Mit dem „Relocation Programm“ versprach im Jahr 2015 die EU, 160.000 Flüchtlingen, die in Griechenland und Italien gestrandet sind, in andere EU Länder zu bringen. Mehrere EU-Länder weigern sich bis heute, die ihnen zugedachten Kontingente überhaupt aufzunehmen. Aber auch Deutschland hat seine Zusage, 27.670 Personen herzuholen, erst zu einem geringen Bruchteil erfüllt.  „Relocation now – Petition und Aktion (Dez. 2017)“ weiterlesen